Also vorweg muss ich mal sagen, dass ich Julia Roberts sehr gerne mag und ihre Filme auch gerne sehe.
Als
der Film gerade rauskam war ich in einer für mich schwierigen Lage. Ich
war hin und her gerissen, war unsicher, traurig, ich fühlte mich unnütz
und ich wußte nicht was ich tun sollte. Ich fühlte mich inner innerlich zerrissen und konnte nicht aus diesem Gefühl raus. Ich war unruhig und konnte
nicht mehr schlafen.
In ein paar Zeitschriften hatte ich von einem neuen
Film gelesen in dem Julia Roberts die Hauptrolle spielen soll. Es war
eine Art Selbstfindung - sie packt ihre Sachen und verschwindet für 1
Jahr ... erst nach Italien, dann nach Indien und dann nach Bali. Überall
war von Italien die Rede.
Zur
Wahl standen Venedig, Rom oder Paris - eigentlich wollte ich ans Meer -
ohne Auto muss es halt Flug oder Zug sein. Die Anreise nach Venedig war
mir dann irgendwie zu mühsam, also wurde es der Flug - der Flug nach
Paris war mir zu teuer, somit wurde es Rom.
Ich
wollte Eat, Pray, Love unbedingt sehen - hatte mit einer Freundin schon
einen Tag ausgemacht, leider mußte sie dann absagen. Aber ich wollte ihn
vor meinem Abflug noch sehen. Einen Tag vor meinem Flug (da ist der
Film gerade erst 2-3 Tage davor angelaufen) ging ich somit das erste Mal
in meinem Leben alleine ins Kino.
Und siehe da Liz
war bei Ihrem Trip in Rom - vorher wußte ich das nicht ... aber ich
fands toll, dass ich Rom gebucht hatte - ohne zu wissen dass sie auch
dort war.
Ich bin auf der gleichen Bank gesessen und
habe ein Eis gegessen wie es Julia Roberts tat. Die Lokle und das
Wohnhaus konnte ich nicht finden - war aber danach auch nicht auf der
Suche. Wahrscheinlich hätte ich die Ecke erkannt wenn ich zufällig
vorbei gegangen wäre. Das war mir aber dann auch nicht wichtig. Ich
wollte mich und Ruhe finden.
Ich habe die paar Tage
für mich alleine in einer fremden Stadt wirklich genossen. Ich konnte
zwischendurch auch an einem ruhigen Brunnen mal für mich meditieren -
nicht so lange wie ich gerne hätte, da ja dauernd Menschen vorbei
gegangen sind, aber es war trotzdem erholsam. Ich hatte die Pasta
genossen, mir den einen oder anderen Cafe gegönnt (im Hotel war der
nicht wirklich trinkbar) und ich habe - mehr oder weniger - gefunden
wonach ich gesucht hatte. Einfach ein Ausbruch aus dem Alltag, von all
den Sorgen, all dem Schmerz, all der ungewissen Zukunft ... dieser
Kurztrip war für mich ein sehr einschneidendes Erlebnis - das erste Mal
alleine mit dem Flieger auf einen Kurztripp und das ganz alleine. Da
mein Flieger in der Nacht ging mußte ich mich abholen lassen - mein Papa
hatte mich gerne abgeholt - trotzdem wäre mir bei diesem Trip lieber
gewesen ich hätte auch die An- und Abfahrt vom und zum Flughafen für
mich selbst erledigen können.
Meine Sorgen mochte und konnte ich damals mit niemanden Teilen - es war wie ein abstreifen von allem und ein Neubeginn.
Einige
Sorgen waren dann wirklich weg oder weniger, aber der Rest kam danach
wieder - trotzdem konnte ich nach dem Kurzurlaub damit besser umgehen.
Diese innere Unruhe war weg, ich hatte wieder gelernt die schönen Dinge
zu genießen und ich hätte gerne noch 2 Tage angehängt, obwohl es abends
beim Essen alleine dann doch etwas langweilig war sich mit niemanden
austauschen zu können.
Als der Film dann auf DVD raus
kam, mußte ich ihn natürlich gleich besorgen. Seitdem habe ich ihn
bestimmt schon 4 oder 5x gesehen. Der Film selbst ist jetzt nicht
wirklich der Beste aber die Geschichte hat was. Für meinen Geschmack
könnte er mehr ins Detail - etwas tiefer - gehen. Naütlrich habe ich
auch das Buch dazu - jedoch habe ich bisher noch nicht wirklich die Zeit
gefunden es zu lesen.
Man muß keine Welreise machen
oder 1 Jahr aussteigen um etwas zu verändern. Auch Kleinigkeiten können
dies Bewirken - für mich war es ein Kurzurlaub für ein paar Tage in Rom
und dieser Film dazu. Jeder muss für sich etwas finden was einem gut tut
- was einem hilft aus dem Moment auszubrechen.
Derzeit befinde ich mich wieder in so einer eigenartigen Phase ... diesmal gesundheitlich. Ich muss herausfinden wie ich damit klar kommen kann, wie ich damit umgehen soll und ob und welchen Weg es gibt wieder komplett gesund zu werden. Es ist nichts ernstes, aber wenn ich nicht auf mich achte könnte es das werden. Deshalb bin ich auch weniger aktiv und komme nicht zum schreiben und nähen.
Diesmal brauche ich keine *Auszeit* wobei die mir schon gut tun würde. Ich versuche mir so oft es geht ein paar Stunden für mich zu gönnen und diese zu gnießen und herauszufinden was in dieser Situation am besten für mich ist. Ich bin auf dem richtigen Weg - aber so ganz bin ich noch nicht zufrieden.
Geht es Dir gut? Da Du schon eine Weile nichts mehr gepostet hast, dachte ich, ich frage einfach mal nach. Hoffentlich findest Du für Dich genügend Zeit, um abzuschalten und Deine Freizeit genießen zu können.
AntwortenLöschenLG
Ari